, Brüssel, dieses Mal in der Bayerischen Vertretung in Brüssel. “Milch im Wettbewerb: Chancen und Herausforderungen für die Milchbranche” lautet der Titel und der traf den Nerv. Milchgipfel
Vor der Podiumsdiskussion stellte Generaldirektor für Landwirtschaft von der Europäischen Kommission Wolfgang Burtscher die wichtigsten Aspekte der Hashtag VisionAgricultureandFood vor.
In der anschließenden Podiumsdiskussion waren sich alle einig: der Markt und der Wettbewerb haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Detlef Latka stellte klar, die Lage am Markt sei im Moment wirklich gut, die Preise auf einem guten Niveau, die Entwicklungen sehen gut aus, gleich wohl gebe es Unwägbarkeiten, seien es drohende Exportzölle oder mögliche Handelsverwürfnisse auf dem Weltmarkt, sowie Unvorhersehbares wie Blauzunge oder MKS. Außerdem gibt es immer noch zu viel Bürokratie und zu hohe Energiekosten. Christine Singer forderte mehr Leidenschaft für die Landwirtschaft, speziell die Tierhaltung. Sie kritisierte, dass es keine Planungssicherheit gebe, niemand traue sich zu investieren. Deswegen, stieß MdEP Stefan Köhler in das gleiche Horn, fehle auch der Nachwuchs – die Bearbeitungs- und Genehmigungsverfahren dauern zu lange. Das alles raube dem Nachwuchs die Motivation in die Landwirtschaft einzusteigen.
Als es um den Hashtag Artikel148 ging, bildeten sich schnell zwei Lager, wobei Thomas Waitz und Wolfgang Burtscher den 148er auf dem Podium und vor dem Publikum verteidigten. Generaldirektor Burtscher versicherte, der Artikel würde nicht zu mehr Bürokratie führen, sondern nur Rahmenbedingungen für Verträge schaffen, aber keine Mindestpreise festlegen. Gegenstimmen kamen auch aus dem Publikum. Es war eine leidenschaftlich und fair geführte Diskussion. Detlef Latka fasste zusammen, die Landwirtschaft in den Bergen im Süden ist so unterschiedlich von der oben an Nord- und Ostsee, von der im Osten oder Westen, sie ist so unterschiedlich in Frankreich, Spanien und Italien oder Österreich. Latka forderte auf, diese Diversität beizubehalten und den 148er nur auf freiwilliger Basis einzuführen. Dann könnte Frankreich ihn beibehalten, Österreich ihn bei Bedarf einführen und Deutschland auf ihn verzichten. Generaldirektor Burtscher sagte, eine offene Diskussion sei immer wichtig und das letzte Wort beim 148er sei noch nicht gefallen.
Anschließend eröffnete nach der Diskussion und zur Stärkung, die bayerische Milchkönigin Elisabeth Heimerl das (Käse-)buffet.
Besonderer Dank gilt Detlef Fechtner, der als gewohnt souveräner Moderator durch die Diskussion führte und Armin Hartmuth und der Vertretung des Freistaates Bayern bei der Europäischen Union – in deren Gebäude fand nicht nur die Podiumsdiskussion statt sondern auch die MIV-Vorstandssitzung.
Wir freuen uns auf den nächsten Milchgipfel in 2026 und sind gespannt, ob der 148er dann wieder ein Thema sein wird.
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